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10 finanzielle Tipps für junge Eltern

Was ändert sich finanziell durch den Nachwuchs? In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über alle relevanten finanziellen Aspekte beim Nachwuchs.

Was ändert sich finanziell durch den Nachwuchs? In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über alle relevante finanzielle Tipps für junge Eltern.

Allgemeines + Einkommen

Kinder haben Auswirkungen beim Thema Steuern. So erhöht sich der Steuerfreibetrag für jedes Kind. Die Frage ist, welches Elternteil den Freibetrag für sich beansprucht. Am besten klärt ihr das mit eurem*eure Steuerberater*in oder beim Lohnsteuerhilfeverein.

Sofern ihr bereits eine Notfallplanung habt, solltet ihr diese prüfen und passen. In jedem Falle solltet ihr eine Sorgerechtsverfügung ergänzen. Wenn ihr keine Notfallplanung habt, wird es spätestens jetzt dringend Zeit dafür!

Sorgerechtsverfügung + Elterngeld + Vorsorgevollmacht + Haushaltsplan usw. sind unsexy aber umso wichtiger, wenn euren Nachwuchs erwartet! Meldet euch gern.

Beschäftigt euch rechtzeitig mit dem Thema Elterngeld. Hier gibt es zig Varianten und Möglichkeiten. Ihr solltet auch euren Haushaltsplan für die neue Situation durchspielen, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Einkommensabsicherung

Mit Kindern ändern sich die fixen (z.B. Kita) und variablen (Essen, Kleidung) Kosten des Haushalts meist beträchtlich. Verringert sich wegen Krankheit oder Unfall das Einkommen vorübergehend oder dauerhaft, kann es schwierig werden, diesen Mehrbedarf zu leisten.

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Mütter und Väter zuerst … ist die Devise der Absicherung von Familien

Bei bestehenden Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen könnt ihr meistens eine sog. Nachversicherungsoption nutzen. Für 6-12 Monate – je nach Anbieter – könnt ihr in bestimmten Grenzen eure vereinbarte Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen.

Todesfall

Euer Nachwuchs ist lange von eurem Einkommen abhängig. Stirbt einer von euch beiden, wird es finanziell sehr schnell schwierig. Durch Elternzeiten, Teilzeitarbeit etc. ändert sich häufig auch die Einkommenssituation in der Familie. Hierdurch ergibt sich häufig ein erhöhter Bedarf und wenn ihr gesetzlich rentenversichert seid, ändern sich eure Ansprüche. Euer*eure Partner*in bekäme nun im Todesfall die große Witwenrente. Das Kind eine Halb- oder Vollwaisenrente. Aber: Die reicht in der Regel nicht aus. Wir empfehlen dir, die Versorgung des Kindes bis zum 25. Lebensjahr sicherzustellen. Hierfür kommt die Risikolebensversicherung in Frage. Achtet bei bestehenden Verträgen auf die Bezugsrechte.

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Auch wenn die Wahrscheinlichkiet bei jungen Eltern gering ist. Die Wahrscheinlichkeit ist da und die Folgen sind extrem.

Krankheitskosten

Klärt die (Mit-) Versicherung des Nachwuchses: gesetzlich, privat, Beihilfe, freie Heilfürsorge? Die könnt ihr euch jedoch meist nicht frei aussuchen. Seid ihr beide gesetzlich krankenversichert, erhält euer Kind die kostenfreie Familienversicherung. Seid ihr beide privat krankenversichert, braucht euer Kind eine eigenständige private Krankenversicherung. Schwieriger ist es, wenn ihr unterschiedlich versichert seid:

Vater/Mutter Mutter/Vater Kind
Privat, Einkommen über JAEG (5.212,50€ mtl. 2020) Gesetzlich + Einkommen höher als vom Vater/Mutter Beitragsfrei gesetzlich (Familienversicherung)
Privat, Einkommen über JAEG (5.212,50€ mtl. 2020) Gesetzlich + Einkommen niedriger als vom Vater/Mutter Wahl: eigenständiger Vertrag privat oder gesetzlich
Privat, Einkommen unter JAEG (5.212,50€ mtl. 2020) Gesetzlich Beitragsfrei gesetzlich (Familienversicherung)

Haftung

Kinder unter sieben Jahren haften nicht aber wenn du als Elternteil allerdings deine Aufsichtspflicht verletzt, darfst du dann für den Schaden aufkommen. Also: Immer schön aufpassen und die Privathaftpflichtversicherung dahingehend prüfen.

Rücklagen

Generell solltest du 3 Monatsgehälter bzw. 5.000€ auf einem Tagesgeldkonto zur Verfügung haben. Für jedes Kind empfehlen wir, ein zusätzliches Gehalt zur Seite zu legen. Denn schnell geht mal was kaputt oder der*die Kleine braucht noch irgendwas. Wenn Oma, Onkel oder sonst wer Geld für die Kleinen zur Seite legen wollen, kommt es immer ein bisschen auf den Zweck an. Für langfristige Ziele, wie Führerschein, erste eigene Wohnung usw. geht das am besten mit einem Fondssparplan. Hierfür gibt es spezielle Angebote. Kurz- und mittelfristiges Sparen macht ihr am besten über ein Tagesgeld- oder Sparkonto aber andererseits könnt ihr auch überlegen, ob Oma oder Onkel die Kosten z.B. für den Schwimmverein oder den Musikunterricht übernehmen. Wovon wir generell abraten würden sind: Bausparverträge, Ausbildungs- oder Rentenversicherungen.

Invalidität Nachwuchs

Hat das Kind einen Unfall oder schwerwiegende Erkrankung ist das immer eine einschneidende Situation. Neben den unmittelbaren Kosten und Nerven drohen aber auch langfristige Probleme. Häufig steigt der Finanzbedarf aufgrund von besonderen Behandlungen oder Unterstützung im Alltag. Schwer behinderte Kinder sind meist ein Leben lang von anderen abhängig. Macht euch deswegen Gedanken ob und inwiefern ihr dieses Risiko absichern möchtet. In Frage kommen zum Beispiel Unfall-, Grundfähigkeiten-, Invaliditäts- und Schulunfähigkeitsversicherungen.

Helmpflicht ^^

Pflege

Wird einer von euch beiden pflegebedürftig, übernimmt die (gesetzliche oder private) Pflegeversicherung nur einen Teil der dann anfallenden Kosten. Pflegebedürftigkeit in jungen Jahren ist selten, wiegt dann aber umso schwerer. Das Gleiche gilt für die Kinder. Reichen die Einnahmen nicht, müsst ihr euer Vermögen verwenden.

Besitzschutz

Mit Kindern ändert sich der Hausstand meist ganz beträchtlich: Kinderwagen, Kinderzimmer, Kleidung, Fahrradanhänger usw. Wo viel ist, kann viel verloren gehen. Ob es immer die Hausratversicherung sein muss oder es ein großer Notgroschen auch tut, muss jeder für sich entscheiden.

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“Hausrat = alles, was raus fällt, wenn du das Haus umdrehst”

Ruhestand

Auch wenn die Freude über den Nachwuchs im Vordergrund stehen sollte, bedeutet er eben auch enorme Kosten. Geld, was dann nicht mehr für den eigenen Konsum und Ruhestand zur Verfügung steht. Insofern solltet ihr die eigene Altersvorsorgestrategie überprüfen.

Mit dem Nachwuchs ändert sich die Förderung bei der Riester-Rente. Für jedes Kind gibt es pro Jahr 300€. Zusammen mit der sog. Grundzulage gibt es mittlerweile 485€. Gerade wenn einer von euch beiden nur gering verdienen sollte, kann sich die Form der Altersvorsorge lohnen, da die Zulagen vom notwendigen Eigenbeitrag abgezogen werden. Verdient der Papa beispielweise in Teilzeit 1.400€ brutto im Monat, liegt der Eigenbeitrag eigentlich bei 56€ pro Monat bzw. 670€ im Jahr. Durch die Zulagen sinkt er auf etwa 15€ pro Monat bzw. 187€ im Jahr. Trotzdem fließen insgesamt gute 670€ in den Vertrag. Das rechnet sich am Ende dann meist doch trotz der Versteuerung in der Rentenphase.

“Bitte schließt keine Rentenversicherungen für eure Kinder ab!”

Durch die Geburt des Kindes erhöht sich automatisch der Rentenanspruch in der Gesetzlichen Rente. Grundsätzlich wird dieser Rentenzuschlag der Mutter zugeordnet. Deswegen heißt es auch „Mütterrente“. Derzeit erhöht dieser Zuschlag die Rente um ca. 90€ pro Monat, lebenslang. Wenn ihr diesen Zuschlag jedoch dem Vater zuordnen, müsst ihr einen Antrag stellen.

Finanzielle Tipps für junge Eltern: Fazit

Es gibt wenige Ereignisse, die die Finanzen kurz-, mittel- und langfristig so sehr ändern, wie der (erste) eigene Nachwuchs. Das Gute: Ihr könnt euch in Ruhe darauf vorbereiten. Das solltet ihr auch tun. Ist das Bündel erstmal da, stehen mit einem Schlag ganz andere Themen auf der Agenda. Bis sich alles eingespielt hat, vergehen mal schnell mehrere Monate. Für manche Themen ist es dann leider schon zu spät. Deswegen: Sobald sich Nachwuchs ankündigt, kontaktiert eure*e Berater*in und bereitet die Finanzen vor. Dann könnt ihr ganz entspannt in das Abenteuer Familie einsteigen.

Gern unterstützen wir euch bei der Familienplanung. Vereinbart dazu einfach ein kostenfreies Kennenlerngespräch mit uns!

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