Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) und Co.

Alles zur BU und deren Alternativen

Jede*r Vierte wird in Deutschland berufsunfähig und fast die Hälfte davon ist jünger als 50. Hier erfährst du alles Wichtige über die Berufsunfähigkeitsversicherung.

Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (kurz BU) gehört zu den wichtigsten Versicherungen für Berufstätige. Denn sie sichert das Risiko des Verlusts der Arbeitskraft ab. Sie zahlt, wenn du deinen zuletzt ausgeübten Beruf für mindestens sechs Monate zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben kannst. Dann bekommst du eine monatliche BU-Rente, die dein wegfallendes Einkommen auffängt und dafür sorgt, dass du finanziell unabhängig bleibst. Die Höhe der Rente ist abhängig davon, was du in deiner Police vereinbart hast.

Die BU-Versicherung lässt sich in drei verschiedenen Formen abschließen:

  • als selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung
  • als Zusatzversicherung einer Risikolebensversicherung
  • oder als Zusatzversicherung einer Renten- oder Kapitallebensversicherung

Wir empfehlen dir, die Berufsunfähigkeitsversicherung immer als selbstständigen Vertrag abzuschließen. Denn es ist ratsam, die Absicherung der Arbeitskraft und eine Altersvorsorge oder Risikolebensversicherung getrennt voneinander zu betrachten. Solltest du deinen Rentenvertrag kündigen oder den Todesfallschutz nicht mehr benötigen, verlierst du auch den BU-Schutz.

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Es gibt 3 wichtige Versicherungen und die BU und/ oder deren Alternativen ist eine davon.

Warum ist eine BU so wichtig?

Jede*r vierte Berufstätige wird im Laufe des Arbeitslebens berufsunfähig. Daher kann niemand ausschließen, zu diesen 25 Prozent zu gehören. Hinzukommt, dass fast die Hälfte aller Betroffenen unter 50 Jahre alt ist. Vorzeitig in Rente zu gehen, stellt in diesem Fall keine Option dar. Somit bleibt den Betroffenen nur die staatliche Unterstützung. Diese ist allerdings knapp bemessen und reicht kaum aus, um den Lebensstandard zu halten. Oftmals beträgt sie gerade einmal ein Drittel des letzten Bruttogehalts.

 

Berufsunfähigkeitsversicherung

Es gibt zwar ein staatliche Absicherung in Form eines Auffangnetz – allerdings hängt es sehr durch und ist grobmaschig.

Die staatlichen Leistungen reichen nicht aus

Wer nach 1961 geboren ist, erhält vom Staat keine Leistung bei Berufsunfähigkeit. Eine Rentenzahlung ist nur vorgesehen, wenn du erwerbsunfähig bist. Das bedeutet, du kannst keiner Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt mehr nachgehen. Bist du Architekt*in und könntest trotz Krankheit noch an der Pforte arbeiten, besteht kein Leistungsanspruch.

Solltest du keinen Beruf mehr ausüben können und erwerbsunfähig sein, erhältst du vom Staat eine Erwerbsminderungsrente. In welcher Höhe ist davon abhängig, ob du noch für wenige Stunden arbeiten kannst. Denn nur wer weniger als drei Stunden am Tag irgendeinen Job ausüben kann, erhält die volle Erwerbsminderungsrente. Wer hingegen mehr als drei, aber weniger als sechs Stunden täglich arbeiten kann, erhält die halbe Erwerbsminderungsrente.

Du kannst deinen aktuellen Beruf nicht mehr ausüben, aber einen anderen Job auf dem Arbeitsmarkt

Du kannst irgendeinen Beruf auf dem Arbeitsmarkt für mehr als drei, aber weniger als sechs Stunden täglich ausüben

Du kannst irgendeinen Beruf auf dem Arbeitsmarkt für maximal drei Stunden am Tag ausüben

  • Keine Leistung vom Staat
  • Du erhältst die halbe Erwerbsminderungsrente
  • Du erhältst die volle Erwerbsminderungsrente

Die private Berufsunfähigkeitsversicherung leistet

Ab wann lohnt es sich, den Beitrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung selber zu sparen?

Berufsunfähigkeit kann jede*n treffen

Wer körperlich arbeitet, hat ein höheres Risiko berufsunfähig zu werden. Im Büro besteht hingegen kein Risiko. Falsch! Denn die Hauptursache für Berufsunfähigkeit sind psychische Erkrankungen. Und davon kann auch ein*e Büroangestellte*r betroffen sein.

BU kann wirklich jeden treffen. Es gibt Berufe wie Dachdecker*in und Gärtner*in, die einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Doch auch psychische Erkrankungen wie Depressionen und Burn-out bedrohen die Arbeitskraft. Zudem können schwere Krankheiten zu einer Berufsunfähigkeit führen.

Büroleute benötigen genauso einen BU-Schutz wie körperlich Arbeitende. Bei der Wahl der richtigen Lösung helfen wir dir.

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Wann zahlt eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die Berufsunfähigkeit leistet, wenn du deinen aktuellen Beruf nicht mehr ausüben kannst. Dafür müssen folgende Faktoren erfüllt sein:

  • Es liegt eine Ursache vor:

Dabei kann es sich um eine Krankheit, körperlicher Verfall oder einen Unfall handeln. Der Arzt muss die Berufsunfähigkeit bescheinigen.

  • Der Zustand ist voraussichtlich dauerhaft:

Voraussichtlich dauerhaft bedeutet, der Zustand hält für mindestens sechs Monate an.

  • Mindestens 50 Prozent Berufsunfähigkeit:

Versicherte gelten als berufsunfähig, wenn sie ihre Tätigkeit, so wie sie zuvor ausgestaltet war, zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben können. Bei Selbstständigen wird zudem geprüft, ob eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes zumutbar wäre.

Wann zahlt die BU nicht?

Eine BU-Versicherung zahlt nicht, wenn keine Berufsunfähigkeit nach Definition vorliegt. Beispielsweise weil es sich um eine Arbeitsunfähigkeit handelt, die nur vorübergehend und nicht dauerhaft ist. Zudem besteht kein Leistungsanspruch, wenn die Ursache in der Police ausgeschlossen wurde.

  • Hinweis: Von 100 Anträgen zur Berufsunfähigkeit werden 77 bewilligt. Bei den 23 Ablehnungen liegt der Grund meist bei Kund*in und/oder Vermittler*in. Denn keine Reaktion der Kunden oder falsche Angaben im Antrag sind die häufigsten Ursachen für eine Ablehnung. Nur in acht Prozent der Ablehnungsfälle liegen die Gründe beim Versicherer (kein Bestand der Berufsunfähigkeit, Ausschlüsse oder Verweis). Wenn der Antrag korrekt ausgefüllt ist und die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantwortet wurden, hast du nichts zu befürchten. Dann zahlt die Berufsunfähigkeit in neun von zehn Fällen. Wir helfen dir dabei.
  • Was wird geleistet?

    Im Leistungsfall erbringt die BU-Versicherung die vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente. Und zwar solange, wie die Berufsunfähigkeit anhält. Außerdem sehen die meisten Versicherer bei Leistungsbezug eine Befreiung von den Beiträgen vor. Wurde eine Leistungsdynamik vereinbart, erhöht sich die monatliche Rente in regelmäßigen Abständen.

    Die wichtigsten Leistungen der BU-Versicherung

    Die Berufsunfähigkeitsrente

    Die Kernleistung der BU ist die Berufsunfähigkeitsrente. Sie wird ausbezahlt, wenn du deinen aktuellen Beruf zu mindestens 50 Prozent für mindestens sechs Monate nicht mehr ausüben kannst. Damit deckst du deinen Lebensunterhalt ab und kompensierst dein fehlendes Einkommen.

    Lebenslange Rente bei BU vor 40 (optional)

    Bei Vertragsabschluss legst du eine Laufzeit fest. Diese definiert, bis zu welchem Endalter du im Falle einer Berufsunfähigkeit Leistung erhältst. Die Leistungsdauer sollte bis zu deinem regulären Renteneintritt andauern. Optional kannst du eine lebenslange Rentenzahlung vereinbaren. Das bedeutet, du beziehst die BU-Rente auf Lebzeiten, wenn du vor dem 40. Lebensjahr berufsunfähig wirst.

    Wiedereingliederungshilfe

    Die Wiedereingliederungshilfe zahlt der Versicherer, wenn du wieder eine berufliche Tätigkeit aufnimmst. Die einmalige Zahlung kann bis zu sechs Monatsrenten betragen.

    Leistung bei längerer Krankschreibung (optional)

    Im Krankheitsfall zahlt der Arbeitgeber das Gehalt bis zu sechs Wochen fort. Danach springt die Krankenkasse ein und erbringt das sogenannte Krankengeld. Dadurch fehlen dir etwa 25 Prozent deines Gehalts. Es gibt BU-Tarife, die ab einer bestimmten Dauer der Krankschreibung die Berufsunfähigkeitsrente zahlen, bis du wieder arbeitsfähig bist.

    Berufsunfähigkeitsversicherung

    Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für alle Berufstätigen geeignet.

    Für wen ist eine BU geeignet?

    Jede*r Vierte schafft es in Deutschland nicht, bis zum regulären Beginn der Altersrente zu arbeiten. Berufsunfähigkeit kann damit jeden treffen, die Arbeitskraft und die finanzielle Existenz bedrohen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist für alle Berufstätigen geeignet. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einer körperlichen, kaufmännischen oder geistigen Arbeit nachgehen.

    Geeignet ist eine BU außerdem für Auszubildende, Studenten und Schüler. Sie haben den Vorteil, dass sie aufgrund des niedrigen Eintrittsalters geringe Beiträge bezahlen. Außerdem leiden sie häufig noch nicht an Vorerkrankungen, die zu Risikozuschlägen, Ausschlüssen und Ablehnungen führen können. Für Schüler und Studenten hat der frühe Abschluss einer BU-Versicherung einen weiteren Vorteil: Sie werden in eine günstige Risikogruppe eingestuft. Hier ist darauf zu achten, dass der Versicherer keine Nachmeldepflicht vorsieht.

    Welche Faktoren beeinflussen den Beitrag der BU?

    Entscheidend für den Beitrag einer BU-Versicherung ist die Höhe des Risikos, berufsunfähig zu werden. Demzufolge werden die Kosten von den folgenden Faktoren beeinflusst:

  • Eintrittsalter
  • Gesundheitszustand
  • Derzeit ausgeübter Beruf
  • Risikoerhöhende Merkmale wie riskante Hobbys oder Rauchen
  • Des Weiteren spielen die Höhe der monatlichen Rente, die Vertragslaufzeit und Leistungsdauer eine Rolle. Zusätzliche Leistungsbausteine wie eine lebenslange Rente bei BU vor 40 wirken sich ebenfalls auf die Prämie aus.

    Die Versicherer stufen die berufliche Tätigkeit in sogenannte Berufsgruppen ein. Jobs der Berufsgruppe 1 (dazu gehören mitunter Architekt*innen) haben ein sehr geringes Risiko, berufsunfähig zu werden. Für sie ist die Versicherung am preiswertesten. Jobs in höheren Berufsgruppen sind entsprechend risikoreicher und damit teurer. Zudem gibt es Berufe wie Berufssoldat*in oder Rennwagenfahrer*in, die nicht versicherbar sind.

    Unser Tipp:

  • Schließe deine Berufsunfähigkeitsversicherung so früh wie möglich ab. Dann profitierst du nicht nur von einem niedrigen Eintrittsalter. Mit den Jahren steigt auch das Risiko für Vorerkrankungen. Wähle dabei einen Vertrag mit Nachversicherungsgarantie. Dann kannst du zu bestimmten Anlässen wie der Geburt eines Kindes oder dem Abschluss einer Ausbildung deine BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen. Wir helfen dir gerne dabei, die passende Police zu finden.
  • Worauf muss ich beim Abschluss einer BU achten?

    m wichtigsten ist, dass du deine BU-Versicherung nicht anhand des Preises auswählst. Sondern dich für einen leistungsstarken Tarif entscheidest. Wir empfehlen dir, ein finanzstarkes Unternehmen zu wählen, dass es auch in 25 Jahren noch geben wird. Außerdem ist es sinnvoll, Tarife mit einer Nachversicherungsgarantie abzuschließen. Sollten deine finanziellen Mittel derzeit begrenzt sein, weil du beispielsweise noch in der Ausbildung bist, kannst du eine Dynamik einschließen. Damit erhöhen sich deine Rentenleistung und der Beitrag in regelmäßigen Schritten.

    Hier gelangst du zu unserer Checkliste, mit der du die richtige Berufsunfähigkeitsversicherung findest

    Das muss eine gute BU haben

    Verzicht auf abstrakte Verweisung

    Heute gibt es die abstrakte Verweisung nur noch in wenigen Tarifen, in alten Policen kann sie aber dennoch vorhanden sein. Damit ist gemeint, dass die Versicherung nicht zahlt, wenn du theoretisch in einem anderen Beruf arbeiten könntest. Bist du als Maler berufsunfähig, könntest aber im Baumarkt Farbe verkaufen, erhältst du keine Leistung. Achte darauf, dass dein gewählter Tarif einen „Verzicht auf abstrakte Verweisung“ beinhaltet.

    Sechs Monate Prognosezeitraum

    Der Prognosezeitraum definiert, wie lange die Berufsunfähigkeit voraussichtlich anhalten muss. Eine gute Versicherung sieht einen verkürzten Zeitraum von sechs Monaten vor. Das bedeutet, du erhältst die BU-Rente, wenn ein Arzt bestätigt, dass du für mindestens ein halbes Jahr berufsunfähig bist.

    Rückwirkende Zahlung

    Für gewöhnlich dauert es eine Weile, bis der Arzt eine Berufsunfähigkeit feststellt und der Antrag vom Anbieter bearbeitet wurde. Mit dieser Klausel zahlt der Versicherer die Rente rückwirkend für die Prüfmonate oder die nachgewiesene Zeit der Berufsunfähigkeit.

    Nachversicherungsgarantie

    Mit der Nachversicherungsgarantie lässt sich die BU-Rente zu bestimmten Anlässen erhöhen – ohne erneute Gesundheitsprüfung. Zum Beispiel bei der Geburt eines Kindes, dem Erwerb einer Immobilie oder einer Gehaltserhöhung über zehn Prozent. Auch wenn aktuelle BU-Tarife mittlerweile alle eine Nachversicherungsgarantie haben, gibt hier trotzdem Qualitätsmerkmale in den Fristen, der Ereignisse, der Risikoprüfung (Hobbys + Beruf) und den Rechnungsgrundlagen.

    Infektionsklausel (nur für bestimmte Berufsgruppen interessant)

    Die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet, wenn dir ein Gesetz oder behördliche Anordnung wegen einer von dir ausgehenden Infektionsgefahr verbietet, deinen Beruf für mindestens sechs Monate auszuüben.

    Weitere wichtige Merkmale

    Was noch fehlt: klare Gesundheitsfragen mit möglichst kurzen Abfragezeiträumen, langfristige Beitragsstabilität, je nach Zielgruppe passende Klauseln (Hausmänner, Studenten, Selbstständige usw.)

    Weitere Besonderheiten der Berufsunfähigkeitsversicherung

    Die Berufsunfähigkeitsversicherung kompensiert in erster Linie das entfallende Einkommen, wenn du deinen Job nicht mehr ausüben kannst. Damit schützt sie deine finanzielle Existenz.

    Eine Besonderheit der BU-Versicherung ist jedoch, dass der Nachweis einer Berufsunfähigkeit sehr umfangreich ist. Dein behandelnder Arzt attestiert, dass du deinen derzeitigen Beruf voraussichtlich dauerhaft nicht mehr ausüben kannst. Diese Meldung wird an die Versicherung weitergereicht. Danach wird der Grad der Berufsunfähigkeit festgelegt. Erst wenn du mindestens die Hälfte deiner Leistungsfähigkeit eingebüßt hast, erhältst du eine Rentenleistung. Dabei spielt nicht nur die Anzahl der Arbeitsstunden eine Rolle. Auch die Art der Tätigkeit und die Gestaltung des Arbeitsplatzes sind entscheidend. Unter Umständen fordert der Versicherer ein weiteres ärztliches Gutachten an.

    Hier zeigt sich, wie wichtig ein guter Berater ist. Wir betreuen dich nicht nur beim Abschluss eines Vertrages. Sondern auch, wenn es zum Schadensfall kommen sollte. Dabei unterstützen wir dich bei der Beantragung deiner BU-Rente und stehen dir mit Rat und Tat zur Seite.

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    Neben der BU gibt es definitiv wertvolle Alternativen, die du kennen solltest!

    Alternativen zur BU

    Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist häufig die beste Möglichkeit zur Absicherung des Einkommens. Aber nicht für jeden kommt eine BU infrage. Denn für einige Berufsgruppen sind die Preise so hoch, dass die Absicherung schlichtweg nicht bezahlbar ist. Außerdem sehen die Anbieter Gesundheitsfragen vor. Und je nach Vorerkrankungen kann dies zu Problemen führen, überhaupt eine BU-Versicherung abzuschließen. Die folgenden Alternativen können, wenn eine BU nicht möglich ist, in Betracht gezogen werden.

    Erwerbsunfähigkeitsversicherung

    Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung leistet, wenn du keinem Beruf auf dem Arbeitsmarkt mehr nachgehen kannst. Das bedeutet, du erhältst eine Rente, wenn du für mindestens sechs Monate nicht mehr als drei Stunden am Tag irgendeine Tätigkeit ausüben kannst. In der Regel auch dann, wenn du pflegebedürftig bist.

    Solltest du mehr als drei Stunden arbeiten oder einen anderen Beruf ausüben können, zahlt die Erwerbsunfähigkeitsversicherung nicht. Auch nicht, wenn du nur krankgeschrieben oder kürzer als sechs Monate erwerbsunfähig bist. Allerdings sind rund 80 Prozent der kaufmännischen Tätigkeiten bei einer Berufsunfähigkeit auch Erwerbsunfähig.

    Hauptmerkmale

    Unterschiede zur BU

    Stärken im Vergleich zur BU

    Schwächen im Vergleich zur BU

    • Zahlt eine Rente, wenn du keiner Tätigkeit auf dem Arbeitsmarkt mehr nachgehen kannst
    • Der Leistungsanspruch bezieht sich auf die Arbeitskraft im Allgemeinen, nicht auf den aktuellen Beruf
    • Anbieter mit vereinfachten Gesundheitsfragen
    • Günstiger Beitrag
    • Erwerbsunfähigkeit lässt sich leichter nachweisen
    • Keine Leistung, wenn der aktuelle Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann
    • Unter Umständen Wartezeiten

    Geeignet für

    Faktoren der Beitragsberechnung

    • Berufstätige
    • Auszubildende
    • Schüler
    • Studenten
    • Selbstständige
    • Hausfrauen und Hausmänner
    • Rentenhöhe
    • Eintrittsalter
    • Laufzeit
    • Vorerkrankungen
    • Beruf
    • Gefahrenerhöhende Merkmale wie Rauchen
    • Zusatzleistungen

    Dread-Disease-Versicherung (Schwere-Krankheiten-Versicherung)

    Die Dread-Disease-Versicherung ist eine Absicherung bei schwerer Erkrankung wie Krebs, Herzinfarkt oder Multiple Sklerose. Sie leistet, wenn eine der im Tarif genannten Krankheiten diagnostiziert wird. Damit zahlt die Versicherung also auch bei Berufs-, Erwerbs- oder Arbeitsunfähigkeit aufgrund einer versicherten Erkrankung. Im Regelfall sind auch Unfälle mitversichert. Zudem kann die Police eine Todesfallleistung beinhalten.

    Die Leistung der Dread-Disease-Versicherung umfasst eine einmalige Kapitalzahlung.

    Hauptmerkmale

    Unterschiede zur BU

    Stärken im Vergleich zur BU

    Schwächen im Vergleich zur BU

    • Einmalige Kapitalzahlung bei Diagnose einer im Vertrag genannten schweren Erkrankung
    • Die Leistung ist nicht an die Arbeitskraft gebunden, sondern an die Diagnose
    • Deckt den zusätzlichen Finanzbedarf bei schwerer Krankheit
    • Günstiger Beitrag
    • Vereinfachte Gesundheitsprüfung
    • Kinder können beitragsfrei mitversichert sein
    • Keine Rentenzahlung
    • Leistung nur bei einer schweren Erkrankung
    • Warte- und Karenzzeiten möglich
    • Keine Leistung bei Psyche

    Geeignet für

    Faktoren der Beitragsberechnung

    • Alle, die sich unabhängig vom Beruf bei schwerer Erkrankung absichern möchten und für Eigenheimbesitzer*innen
    • Eintrittsalter
    • Versicherungssumme
    • Laufzeit
    • Vorerkrankungen
    • Rauchen

    Grundfähigkeitsversicherung

    Die Grundfähigkeitsversicherung ist eine Absicherung für den Ernstfall. Sie leistet eine monatliche Rente und optional eine Kapitalzahlung, wenn du eine deiner Grundfähigkeiten wie Sprechen, Sehen, Hören, Laufen etc. verlierst. Sie lässt sich zudem mit einer Versicherung für schwere Krankheiten, Pflegebedürftigkeit, Tätigkeitsverlust, Führerscheinverbot und schwere Depressionen kombinieren.

    Hauptmerkmale

    Unterschiede zur BU

    Stärken im Vergleich zur BU

    Schwächen im Vergleich zur BU

    • Leistet bei Verlust einer Grundfähigkeit eine monatliche Rente und optional eine Kapitalzahlung
    • Ein Leistungsanspruch besteht nur bei Verlust einer Grundfähigkeit, nicht bei Verlust der Arbeitskraft
    • Günstiger Beitrag
    • Vereinfachte Gesundheitsprüfung
    • Keine Leistung bei Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit
    • Unter Umständen Warte- und Karenzzeiten
    • i.d.R. keine Leistungen bei Psyche

    Geeignet für

    Faktoren der Beitragsberechnung

    • Körperlich Tätige
    • Handwerker*innen
    • Künstler*innen
    • Musiker*innen
    • Sportler*innen
    • Selbstständige
    • Hausfrauen und Hausmänner
    • Rentenhöhe
    • Eintrittsalter
    • Laufzeit
    • Vorerkrankungen
    • Beruf
    • Gefahrenerhöhende Merkmale wie Rauchen
    • Zusatzleistungen

    Unfallversicherung

    Beim Abschluss einer Unfallversicherung lässt sich eine Rentenleistung vereinbaren. Der Leistungsanspruch besteht allerdings nur bei Unfällen, nicht bei Krankheiten. Zudem muss für eine Unfallrente im Regelfall eine 50-prozentige Invalidität vorliegen. Mehr zur Unfallversicherung

    Hauptmerkmale

    Unterschiede zur BU

    Stärken im Vergleich zur BU

    Schwächen im Vergleich zur BU

    • Kapitalleistung und Rentenzahlung bei bleibenden Schäden nach einem Unfall
    • Leistungsanspruch besteht nur bei Unfallfolgen, nicht bei Krankheiten
    • Günstiger Beitrag
    • Finanzieller Schutz bei Unfällen
    • Ohne oder mit vereinfachter Gesundheitsprüfung
    • Keine Leistung bei Krankheiten und Verlust der Arbeitskraft

    Geeignet für

    Faktoren der Beitragsberechnung

    • Alle, die sich vor den finanziellen Folgen eines Unfalls schützen möchten, insbesondere Sportler*innen, Hobbyhandwerker*innen und Kinder
    • Alter
    • Versicherungssummen
    • Gliedertaxe und Progression
    • Zusatzbausteine

    Welche Versicherung zahlt wann?

    Eine OP-Pflegerin erleidet ein Burn-out und fällt für zehn Monate krankheitsbedingt aus.

    Ein Schreiner sägt sich alle Finger der rechten Hand ab. Er macht eine Umschulung.

    Ein Politiker ist nach einem Unfall querschnittsgelähmt, kann aber weiterhin seiner Karriere nachgehen.

    Berufsunfähigkeitsversicherung leistet

    • Ja für zehn Monate
    • Ja, bis Ende der Umschulung
    • Nein

    Erwerbsunfähigkeitsversicherung leistet

    • Ja für zehn Monate
    • Nein
    • Nein

    Dread-Disease-Versicherung leistet

    • Nein
    • Nein
    • Ja

    Grundfähigkeitsversicherung leistet

    • Nein
    • Ja
    • Ja

    Unfallversicherung leistet

    • Nein
    • Ja, aber abhängig vom Grad der Invalidität
    • Ja
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    Butter bei die Fische … was ist einfach quatsch?

    Die häufigsten Irrtümer zur BU-Versicherung

    „BU-Versicherer zahlen doch eh nicht!“

    23 von 100 BU-Anträgen werden abgelehnt. Dabei liegt der häufigste Grund bei Kund*in oder Vermittler*in. Denn falsche Angaben bei den Gesundheitsfragen, keine Reaktion oder schriftlicher Antrag sind meist die Ursache. Liegt eine Berufsunfähigkeit vor und wurde alle Obliegenheiten wie die Korrektheit der Gesundheitsfragen und Einhaltung von Fristen beachtet, ist der Versicherer auch zur Leistung verpflichtet. Mit dem/der richtigen Betreuer*in an deiner Seite hast du somit nichts zu befürchten.

    „Ich werde schon nicht berufsunfähig!“

    Rund 25 Prozent aller Angestellten werden im Laufe ihres Arbeitslebens zumindest zeitweise berufsunfähig. Dabei müssen nicht immer (Arbeits-)Unfälle vorangegangen sein. Die häufigste Ursache dafür sind psychische Erkrankungen, die auch Personen betreffen können, die nicht körperlich arbeiten. Und auch vor schweren Krankheiten wie Krebs oder Multiple Sklerose wird niemand mit Sicherheit bewahrt.

    „Irgendwie wird das schon gehen, wenn ich berufsunfähig bin!“

    Es funktioniert, wenn du nicht auf dein Gehalt angewiesen bist. Denn dein Arbeitgeber zahlt im Krankheitsfall deinen Lohn sechs Wochen fort. Dann springt die Krankenkasse ein, wodurch dir etwa 25 Prozent deines Einkommens fehlen. Bist du länger als 1 ½ Jahre krank, sind es rund 50 bis 65 Prozent. Und sollte die Berufsunfähigkeit dann immer noch anhalten, bekommst du Hartz-IV. Wenn du auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung verzichtest, musst du also sicherstellen, dass du mit deutlich weniger Geld auskommst als zu Berufszeiten.

    „Ich spare selber für den Fall einer Berufsunfähigkeit!“

    Lisa, eine 25-jährige Wirtschaftsingenieurin verzichtet auf eine BU-Versicherung mit 2.000 Euro Rente für einen Monatsbeitrag von 65 Euro. Stattdessen spart sie lieber selbst für den Fall der Berufsunfähigkeit. Legt sie den Beitrag Monat für Monat auf die Seite, hat sie mit ein Prozent Verzinsung bis zu ihrem 63. Lebensjahr so viel gespart, um eine Berufsunfähigkeit bis 67 Jahre auszugleichen. Wird sie aber schon früher BU, kann sie sich keine monatliche Rente von 2.000 Euro auszahlen. Denn der Kapitalbedarf dafür würde für eine Berufsunfähigkeit mit 25 Jahren rund 1,65 Millionen Euro bis zum Rentenalter betragen. Wer spart, darf also nicht vor dem 63. Lebensjahr berufsunfähig werden.

    „Wenn ich berufsunfähig bin, ist das halb so schlimm!“

    Du schließt eine Teilkaskoversicherung ab, um dein Auto vor teuren Schäden zu schützen. Durchschnittlicher Kostenpunkt im Schadensfall: 239 Euro. Mit einer Rechtsschutzversicherung schützt du dich vor Durchschnittskosten von rund 689 Euro je Rechtsstreit. Und mit der Hausratversicherung sicherst du dein Hab und Gut ab, um im Schadensfall nicht für durchschnittlich rund 1.315 Euro aufkommen zu müssen. Verzichtest du allerdings auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung, musst du mit einer durchschnittlichen Schadenhöhe von 100.000 Euro und mehr rechnen. Und verlierst du dadurch auch noch Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung, kommen noch rund 370 Euro pro Monat hinzu. Sei schlau und lass sich zur BU-Versicherung beraten. Wir helfen dir dabei!

    Fazit: Brauche ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

    „Berufsunfähig – das werde ich nicht“, „wenn ich berufsunfähig bin zahlt der Staat“, „irgendwie wird das schon gehen“ – diese irrtümlichen Aussagen fallen häufig in Verbindung mit der BU-Versicherung. Allerdings ist klar: Berufsunfähigkeit kann jeden treffen, unabhängig von Alter und Beruf. Und vom Staat gibt es keine Leistung, wenn die Ausübung einer anderen Tätigkeit möglich ist. Diese Situation ist nicht nur eine psychische Belastung, sie kann auch die finanzielle Existenz bedrohen.

    Eine Absicherung für den Verlust der Arbeitskraft ist für jede*n Berufstätige*n wichtig. Ein*e gute*r Berater*in unterstützt dich dabei. Gemeinsam findet ihr nicht nur den passenden Tarif. Ein*e Berate*r füllt mit dir die Gesundheitsfragen und Zusatzfragebögen bei Vorerkrankungen aus und stellt den Antrag. Außerdem beantwortet er/sie alle deine Fragen und steht dir natürlich auch im Schadensfall zur Seite.

    Gern unterstützen wir dich bei der Auswahl der richtigen Einkommensabsicherung. Vereinbare dazu einfach eine kostenfreies Erstgespräch mit uns!