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Richtig sparen: ganz einfach sparen in 4 Schritten

Richtig sparen ist eigentlich ganz einfach. In diesem Beitrag zeigen wir dir die vier Schritte, die dafür notwendig sind. Unsere Checkliste hilft dir dabei.

Richtig sparen ist eigentlich ganz einfach. In diesem Beitrag zeigen wir dir die vier Schritte, die dafür notwendig sind. Unsere Checkliste hilft dir dabei.

Richtig sparen Schritt 1: Einnahmen und Ausgaben erfassen

Versicherungsvertrag mit Lupe
Schritt 1 = tatsächliche Ausgaben erkennen und analysieren

Führe ein Haushaltsbuch

Der Startpunkt, um richtig zu sparen sind deine Einnahmen und Ausgaben. Hierfür brauchst du als Erstes ein Haushaltsbuch. Erfasse mindestens drei Monate alle deine Einnahmen und Ausgaben. Dabei spielt es keine Rolle, wie du das machst, sondern dass du es machst. Mit den drei Monaten berücksichtigst du eventuelle Schwankungen während der Zeit und kannst Mittelwerte bilden.

Besser ist es natürlich, wenn du dauerhaft ein Haushaltsbuch führst. Damit hast du dauerhaft einen Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben. Kultiviere dein Haushaltsbuch als täglich oder wenigstens wöchentliches Ritual.

Denke an jährliche oder halbjährliche Einnahmen wie Sonderzahlungen oder Steuererstattungen. Berücksichtige auch jährliche oder halbjährliche Ausgaben, wie Urlaube, Vereinsbeiträge, den Rundfunkbeitrag oder die Kfz-Steuer. Solche unregelmäßigen Einnahmen und Ausgaben musst du dann auf den Monat runterbrechen.

Werte dein Haushaltsbuch aus

Stelle zunächst deine Einnahmen und Ausgaben gegenüber. So siehst du, ob du mehr ausgibst, als du einnimmst und sparen musst oder ob bereits weniger ausgibst, als du einnimmst und weiter sparen kannst. Aus deinem Gefühl wird Gewissheit.

Danach identifizierst du deine Fixkosten. Das sind:
• Wohnkosten (Miete, Strom usw.)
• Mobilität (Monatskarte, Bahncard, Anwohnerparkplatz usw.)
• Handy, Internet
• TV, Rundfunkbeitrag, Netflix, Amazon
• Versicherungen, Altersvorsorge
• Bankgebühren
• Kredite
• Zeitungsabos
• Fitnessstudio
• Kita-Kosten usw.
• Daueraufträge fürs Sparen

Prüfe, ob und welche Fixkosten du reduzieren oder ganz vermeiden kannst. Meistens ergeben sich bereits hier große Potenziale.

Strukturiere dein Haushaltsplan um

Anschließend kannst du deine Haushaltsausgaben neu strukturieren. Dazu legst du Budgets für die einzelnen Posten pro Monat fest. Diese sollen also nach Möglichkeit nicht überschritten werden.

Damit hast du vor allem deine variablen Ausgaben wie:
• Essen, Trinken, Haushalt
• Mobilität (Tanken, Einzeltickets)
• Kleidung, Elektronik, Konsum
• Freizeit, Geschenke
• Ggf. Haustiere


im Griff. Wichtig ist jedoch, dass du deine Budgets (Soll) mit deinen tatsächlichen Ausgaben (Ist) abgleichst und ggf. gegensteuerst.

Du solltest nun in der Lage sein, einen Teil deiner Einkünfte (10-20%) als festen Sparbetrag zurückzulegen.

Richtig sparen Schritt 2: Konten strukturieren

Du kennst nun deinen/euren Status quo und deine Budgets definiert. Im zweiten Schritt strukturierst du deine bzw. eure Konten sinnvoll. Welche Möglichkeiten du dafür hast, haben wir in diesem Blogbeitrag erklärt.

Wenn ihr einen gemeinsamen Haushalt habt und euch für ein Gemeinschaftskonto entscheidet, solltet ihr bei der Umstellung der darauf achten, ausreichend Puffer zu haben. Denn gerade bei der Änderung von Lastschriften kann es sein, dass es manchmal etwas länger dauert. Berücksichtigt dazu einfach eine zusätzliche Monatsausgabe auf eurem neuen gemeinsamen Konto. Dann habt ihr dort ausreichend Deckung, falls eine Bankänderung zu lange auf sich warten lässt.

Damit habt ihr eure täglichen Geldbewegungen im Griff.

Richtig sparen Schritt 3: Liquidität schaffen und sichern

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Schritt 3 = Liquidität schaffen und sichern

Im dritten Schritt geht es darum, Liquidität zu schaffen und zu sichern. Das Ziel ist es, in möglichst jeder Situation ausreichend flüssig zu sein und Kredite zu vermeiden.

Schließe ein Tagesgeldkonto ab

Dafür schließt du als Erstes ein Tagesgeldkonto ab. Da gibt es zahlreiche ohne Gebühren. Die Zinsen spielen keine Rolle. Der Notgroschen ist keine Kapitalanlage und soll entsprechend so umfangreich wie nötig, so klein wie möglich sein. Das Suchen und Hinterherrennen von Zinsen auf dein Guthaben ist die Mühe bei den Beträgen nicht wert. Wenn du bei Anbieter A 0% bekommst, bei Anbieter B aber 0,5% pro Jahr, sind das 25€ Unterschied pro Jahr, wenn dein Notgroschen 5.000€ groß ist.

Tilge deine Schulden

Wenn du Schulden hast, solltest du diese als erstes Tilgen. Je höher die Zinsen, desto schneller solltest du raus da. Am dringlichsten tilgst du deinen Dispo. Privatkredite kommen ganz zuletzt dran.

Wenn du noch nicht genug Guthaben hast, um die Kredite zu tilgen, prüfe, ob du möglicherweise Guthaben in bestehenden Produkten wie:
• Sparbuch
• Bausparer
• Wertpapierdepots
• Versicherungen


hast. Vielfach ist es sinnvoller, die niedrig verzinsten Anlagen aufzulösen und die Kredite zu tilgen.

Ein Ende mit Schrecken ist meist besser als ein Schrecken ohne Ende. Allerdings solltest du nicht pauschal einfach alles wild kündigen, sondern es im Einzelfall prüfen (lassen).

Baue einen Notgroschen auf

Wenn du deine Verbindlichkeiten getilgt hast, geht es an den Aufbau deines Notgroschens. Als Untergrenze empfehlen wir 5.000€. Die solltest du in jedem Fall zur Verfügung haben. Ansonsten empfehlen wir drei Monatsausgaben. Schau also einfach in deine Haushaltsübersicht, was du jeden Monat fix und variabel ausgibst. Diese Ausgaben solltest du drei Monate decken können. Sind es mehr als 5.000€, brauchst du eben mehr.

Sind es weniger, bleibt es dennoch bei den 5.000€. Außerdem rettet dich dein Notgroschen bei einer kaputten Waschmaschine oder anderen größeren, ungeplanten Ausgaben.

Bist du selbstständig, solltest du weitere drei Monate überbrücken können. Denn als Selbstständige*r können deine Einkünfte schon mal schwanken, die Auftragslage schwierig sein oder eine große Steuernachzahlung kommen.

Wohnst du in deiner eigenen Immobilie, solltest du weitere drei Monatsausgaben zur Verfügung haben. Die sorgen für ruhige Nächte, falls du dringend etwas reparieren musst.

Für jedes Haustier und jedes Kind empfehlen wir jeweils eine weitere Monatsrücklage. Auch diese sollen ungeplante Mehrausgaben sichern. Das können Erkrankungen deines Tiers sein oder wenn der Nachwuchs mal was kaputt macht.

  • Beispiel 1:
    Max, 23 Jahre, angestellt, 1.400€ Nettoeinkommen, 1.200€ Ausgaben, Notgroschen: 5.000€
  • Beispiel 2:
    Lisa, 29 Jahre, angestellt, 3.000€ netto, 2.500€ Ausgaben, Notgroschen: 7.500€
  • Beispiel 3:
    Michael + Sarah, 32 Jahre, beide angestellt, 4.000€ Haushaltsnetto, 3.000€ Ausgaben, 2 Kinder, 1 Hund, Notgroschen: 18.000€
  • Beispiel 4:
    Laila, Freiberuflerin, Eigentumswohnung, 6.000€ Nettoeinkommen, 4.000€ Ausgaben, Notgroschen: 36.000€

Um deinen Notgroschen aufzubauen, richtest du einen Dauerauftrag von deinem Girokonto auf dein Tagesgeldkonto ein. Am besten lässt du den Sparbeitrag einen Tag nach dein Gehalt bzw. deine Privatentnahme auf dein Konto eingeht, abbuchen. Damit gewöhnst du dich an das Weniger.

Deine Spardisziplin steigt und dein Sparerfolg ist größer. Das ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode.

Richtig sparen Schritt 4: Mittelfristige Ausgaben sichern

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Schritt 4 = Sicherung der mittelfristigen größeren Ausgaben

Im letzten Schritt geht es um die Finanzierung mittelfristiger, größerer Ausgaben.

Das können sein:
• Hochzeit
• Existenzgründung/Selbstständigkeit
• Weiterbildung
• Nachwuchs
• Umzug
• Autokauf
• Ggf. Urlaub

Überlege dir, wann du die Ausgabe tätigen willst. Das lässt sich natürlich nicht immer exakt bestimmen. Schätze den zeitlichen Horizont lieber etwas knapper als zu großzügig. Kalkuliere, wie hoch die Ausgabe etwa sein wird. Tausche dich dazu mit anderen aus oder recherchiere im Internet. Setze die Höhe lieber großzügig als zu knapp an. Teile nun deinen Kapitalbedarf durch die Monate bis zur Ausgabe. Nun weißt du, was du monatlich zusätzlich zur Seite legen musst.

Wenn du merkst, dass die monatliche Belastung zu hoch ist, reduziere die Höhe oder schiebe den Zeitpunkt nach hinten. Das Ziel sollte immer sein, keine Kredite aufnehmen zu müssen. Wenn du feststellst, dass du es dir dennoch nicht leisten kannst, überdenke die Ausgabe generell.

Nun hast du zwei Möglichkeiten. Entweder erhöhst du deinen Dauerauftrag auf dein bestehendes Tagesgeldkonto für deinen Notgroschen oder du eröffnest ein weiteres Tagesgeldkonto für deine mittelfristigen Ausgaben. Das hängt von deinen persönlichen Präferenzen und deiner Disziplin ab.

Einfacher ist die erste Variante. Allerdings besteht die Gefahr, dass du das Guthaben überschätzt, weil du vergisst, den Notgroschen abzuziehen.

Mit Struktur und unsere Checkliste ist richtig sparen ein Kinderspiel

Mit unserer Checkliste ist richtig sparen ein Kinderspiel. Hier kannst du dir die Checkliste downloaden.

Gern unterstützen wir dich dabei, richtig zu sparen und deine Ziele zu erreichen. Vereinbare dazu einfach ein kostenfreies Kennenlern-Gespräch mit uns!

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